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#5 Die Stadtimkerin: Karoline Greimel über das Bienensterben und die Stadt als Bienenparadies

Bald wuseln Salzburgs Bienen wieder durch die Altstadtgassen, tummeln sich auf Kreisverkehren und bestäuben die Blumenbeete. Ihre Königin lebt in Maxglan: in der Stadtimkerei von Karoline Greimel. In einer neuen Podcast-Folge spricht Greimel über ihr Leben mit Bienen, Hühnern und Katzen - und erklärt, warum sie eigentlich gar keinen Honig mag.

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Die gefragte Frau Katharina Maier
So blüht Karoline Greimels Garten im Sommer: Ein Königreich für jede Biene – und für ihre Hühner.  SN/marco riebler
So blüht Karoline Greimels Garten im Sommer: Ein Königreich für jede Biene – und für ihre Hühner.

Karoline Greimel ist in Salzburg bekannt als die "Stadtimkerin". Überall im Stadtgebiet hat sie ihre Bienenstöcke verteilt. Den ersten richtigen Kontakt mit Bienen hatte Greimel jedoch nicht auf den Wiesen Österreichs, sondern in den Hochhäusern von New York, erzählt sie: "Ich war begeistert von diesem ungewöhnlichen Zuhause der Bienen und habe kurzerhand beschlossen, mir einen eigenen Bienenstock auf den Balkon zu stellen." Damit begann eine jahrelange Leidenschaft, die Greimel heute in großem Stil fortsetzt: Der Garten ihres Stadthauses, direkt am Bachufer der Glan, wurde zur Stadtimkerei - und sie selbst zur Königin von über einer Million Bienen im gesamten Stadtgebiet. "Ich glaube, dass Bienen mittlerweile in der Stadt sogar besser leben können, als am Land. Hier ist die Blütenvielfalt sehr groß. Es gibt verschiedenste Pflanzen und Blüten, keine Monokulturen und weniger Pestizide durch Landwirtschaft", sagt Greimel. Dadurch werde der Honig geschmackvoller.

"Ein glatter Rasen macht mich traurig"

Der Garten von Karoline Greimel ist ein kleines Paradies. Fast könnte man hier vergessen, dass Bienen vom Aussterben bedroht sind - und mit ihnen auch 80 Prozent der Pflanzen, die auf Bienenbestäubung angewiesen sind. Laut Berechnungen der Vereinten Nationen sind bis zu Dreiviertel aller Bienenvölker weltweit verschwunden. In Österreich ist die Lage weniger drastisch, aber dennoch besorgniserregend: Hier hat sich die Bienenbevölkerung innerhalb von 20 Jahren und ein Viertel verringert. Das entspricht rund 100.000 Bienenvölkern. Schuld am Bienensterben ist zu einem großen Teil die industrielle Landwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden führt dazu, dass die Honigbienen die Orientierung verlieren und nicht mehr zurück in den Stock finden - was letztlich ihren Tod bedeutet. Die Imkerin appelliert deshalb an alle Gartenbesitzer, Unkraut und Wildblumen einfach mal stehen zu lassen: "Ein glatter Rasen, ohne jegliche Blüten, das macht mich traurig."

Welche weiteren Gefahren gibt es für Bienen? Und wie wird man eigentlich Imkerin? Darüber spricht Karoline Greimel in einer neuen Podcast-Folge von "Die gefragte Frau" - zu hören auf allen gängigen Streaming-Plattformen (iTunes, Spotify, Deezer, etc.) sowie hier auf SN.at!

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